Publikation "Praxishilfe: Inklusion und Teilhabe von Freiwilligen mit Behinderung"
Die im Rahmen des Projektes entstandene Praxishilfe richtet sich an Fachkräfte der Freiwilligendienste sowie an Freiwillige mit Behinderungen und deren Bezugspersonen. Sie bietet eine fundierte Einführung in die Themen Behinderung, Inklusion und Barrierefreiheit und liefert praxisorientierte Handlungsempfehlungen für ein sensibles und diskriminierungsfreies Ermitteln von Unterstützungsbedarfen. Darüber hinaus gibt sie Orientierung zu sozialrechtlich förderfähigen Unterstützungsleistungen und formuliert Leitlinien zur Sicherstellung von Barrierefreiheit und Inklusion in Einsatzstellen und Seminaren.
Ziel dieser Praxishilfe ist es, wertvolle Erkenntnisse zu vermitteln und die Grundlagen für eine inklusive und diversitätsgerechte Zukunft der Freiwilligendienste zu legen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können Barrieren überwunden und sichergestellt werden, dass alle Menschen die Möglichkeit erhalten, ihre Potenziale voll zu entfalten.
Die Koordinierungsstelle für Inklusion und Diversität in den Freiwilligendiensten, gefördert und unterstützt durch das BMFSFJ, wird ihre Arbeit in 2025 und bis zum 31.08.2026 fortsetzen.
Neben dem inhaltlichen Fokus auf Menschen mit Behinderungen wird der Themenkreis auf weitere gesellschaftliche Zielgruppen und deren Bedarfe erweitert. Um möglichst umfassende nachhaltige Effekte auch über den Förderzeitraum hinaus zu erzeugen, wird es auch um inklusive Organisationsentwicklung und Multiplikator*innennetzwerke gehen.
Seit der Gründung 2022 hat sich die Koordinierungsstelle als wichtiger Ansprechpartner innerhalb der Freiwilligendienstlandschaft etabliert. Dies wurde nicht nur durch Ihre positiven Rückmeldungen, sondern auch durch die anhaltend hohe Nachfrage nach unserem Fortbildungs- und Beratungsangeboten deutlich. Die bisherige Arbeit mit dem Schwerpunkt auf der Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Freiwilligendiensten hat wichtige Grundsteine gelegt. Es zeigen sich aber zahlreiche weitere Herausforderungen, die über diesen Fokus hinausgehen. Unsere Gesellschaft ist vielfältig, und wir sehen mit Blick auf die Freiwilligendienste die dringende Notwendigkeit, marginalisierte Zielgruppen stärker einzubinden, die bisher nicht ausreichend erreicht wurden. Dazu gehören z.B. queere Personen (LGBTQIA+), Personen mit Fluchterfahrung/Migrationsgeschichte, Personen mit erschwertem Zugang zu Bildung oder niedrigem sozioökonomischen Status sowie Personen die aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit diskriminiert werden. Ab 2025 wird die Koordinierungsstelle daher stärker einen intersektionalen Ansatz verfolgen, um die Angebote für diese Zielgruppen gezielt zu erweitern. Gleichzeitig bleibt der Zugang von Menschen mit Behinderung ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit, der weiterhin proaktiv begleitet und weiterentwickelt wird.
Das Thema nachhaltige Sicherung inklusiver und diverser Ansätze in den Freiwilligendiensten wird die weitere Arbeit der Koordinierungsstelle prägen. Ein Ansatz liegt deshalb auf der Unterstützung von Einsatzstellen in ihrer inklusiven Organisationsentwicklung. Auch hier können wir durch Fortbildungen, Beratungen und Vernetzungsangebote wichtige Impulse geben und Unterstützung mit Multiplikatorenwirkung geben.
Besonders der Austausch zwischen den Freiwilligendienstakteur*innen - von Zentralstellen über Träger bis hin zu Einsatzstellen - wird intensiviert. Ziel ist es, die Strukturen und den Zugang in den Freiwilligendiensten nachhaltig inklusiver zu gestalten.
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Euch die Freiwilligendienste zukunftsweisend zu gestalten. Lasst uns gemeinsam diese Chance nutzen, um unsere Freiwilligendienstlandschaft noch diverser und inklusiver zu machen!